Erste Hilfe bei Vergiftung des Hundes
Immer wieder kommt es vor, das Haustiere in Deutschland qualvoll an den Folgen eines Giftköders sterben. Nahezu täglich wird auf giftwarnung.info von einer Attacke mit Giftködern berichtet. Giftköder gehören zu den größten Gefahren während der Gassirunde.
Ist das eigene Haustier betroffen, ist schnelle Hilfe für den Vierbeiner erforderlich. In vielen Fällen können die Folgen einer Vergiftung durch eine schnelle und kompetente Erste Hilfe abgemindert werden. Wie sich Tierhalter korrekt verhalten, offenbart dieser Ratgeber.
Eine Vergiftung erkennen
Beim Spaziergang mit dem Hund erkennen Besitzer nicht umgehend, ob das Tier einen Giftköder frisst. Bei frei laufenden Hunden ist es fast unmöglich, den Vierbeiner durchgehend im Auge zu behalten. Bei frei laufenden Katzen ist es gänzlich unmöglich. Es ist daher gut zu wissen, welche Symptome ein Haustier bei einer Vergiftung zeigt.
Mögliche Symptome einer Vergiftung sind:
- Durchfall und Erbrechen
- Erhöhter Speichelfluss
- Krämpfe
- Schwäche und Koma
- Atem- und Bewegungsbeschwerden
- Blasses Zahnfleisch
- Gerötete oder vereiterte Augen
Nicht alle der genannten Symptome sind zwangsläufig auf eine Vergiftung zurückzuführen. Sie können jedoch sichere Anzeichen einer Vergiftung oder sonstigen Erkrankung des Tieres sein. Eine unmittelbare Untersuchung durch einen Tierarzt ist erforderlich. Wo sich der nächste Tierarzt befindet, offenbart die Tierarztsuche für Deutschland, Österreich und Schweiz auf TierarztBLOG.com.
Untersuchung beim Tierarzt
Besteht der direkte Verdacht einer Vergiftung des Tieres, muss der nächste Weg direkt zum Tierarzt führen. Manche Tiere werden unruhig und verängstigt, zur Sicherheit sind sie anzuleinen. Falls möglich, ist eine Probe des Erbrochenen oder des Tierkots mitzuführen. Der Tierarzt kann die Proben untersuchen und die Quelle der Vergiftung feststellen. Ist der Giftköder noch vorhanden, ist dieser für eine Untersuchung und der späteren Anzeige bei der Polizei ebenfalls mitzuführen. Nach einer ersten Untersuchung leitet der Tierarzt umgehend Notfallmaßnahmen zum Schutz des Tieres ein. In den meisten Fällen wird dem Hund oder der Katze ein Brechmittel verabreicht und ein kontrolliertes Erbrechen ausgelöst. Zur Stärkung erhält das geschwächte Tier anschließend eine Infusion mit Elektrolyte.
»Probleme mit dem Vierbeiner?«
Die nächsten Schritte
Bei den meisten Tierhaltern sitzt der Schreck nach einer Vergiftung tief. Ist er überwunden und das Tier auf dem Weg der Besserung, sind weitere Maßnahmen einzuleiten. Das geschwächte Tier benötigt in den ersten Tagen nach der Vergiftung Nahrung, die den Magen- und Darmtrakt schont. Eine breite Auswahl bietet der Anbieter Fuetternundfit, der von Tierärzten empfohlen wird. Das Angebot umfasst Produkte von über 140 Herstellern für Hunde, Katzen und andere Haustiere.
Liegt eine offensichtliche Vergiftung durch einen Tierhasser vor, ist der Fall auf der Giftwarnkarte einzutragen. Bequem ist das mit der Giftwarnkarte App möglich. Zudem ist der Fall der Polizei zu melden. Die Aufgabe einer Anzeige erfolgt bei der nächsten Polizeidienststelle am Wohn- oder Tatort. In einigen Bundesländern ist es inzwischen möglich, eine Anzeige online aufzugeben. Informationen dazu bietet das Offizielle Portal der deutschen Polizei.
Finanzieller Schutz
Die Tierarztkosten erreichen bei Maßnahmen infolge einer Vergiftung einen hohen dreistelligen Bereich. Für manche Tierbesitzer ist eine finanzielle Schmerzgrenze schnell erreicht. Die Genesung des Tieres sollte an den Kosten für den Tierarzt nicht scheitern. Mit einer entsprechenden Tierversicherung sind Besitzer finanziell abgesichert. Die Tierschutzversicherung übernimmt die Kosten bei Unfällen oder einer Vergiftung mit einem Köder. Der Umfang der Versicherung ist jedenfalls vor dem Abschluss zu prüfen.
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